Uranus war der erste Planet, der mit einem Fernrohr entdeckt wurde. Dies gelang im Jahre 1781 dem Astronomen William Herschel. Tatsächlich war der Planet schon zu früheren Zeiten immer mal wieder beobachtet, jedoch nie richtig klassifiziert worden. Uranus ist nach Jupiter und Saturn der drittgrösste Planet in unserem Sonnensystem. Dies gilt wenn man nur den Durchmesser heranzieht. Von der Masse her gesehen ist er jedoch weniger schwer als Neptun. In einem Fernrohr betrachtet erscheint der Planet als eine grünlich-blaue Scheibe. Er bewegt sich in einer fast kreisförmigen Bahn um unsere Sonne.
Der Planet wurde bis zum heutigen Tage erst einmal von einem Raumfahrzeug direkt beobachtet, und zwar von Voyager 2 am 24.01.1986. Uranus wird von 21 Monden umkreist, von denen einige erst im Jahre 2001 entdeckt wurden.
Daten und Fakten:
Uranus ist der siebte Planet in unserem System. Er umläuft die Sonne in einer mittleren Entfernung von 19,2 Astronomischen Einheiten. Mit einem Äquatordurchmesser von 51.118 Km gehört er wie Jupiter, Saturn und auch Neptun zu den Riesenplaneten. Uranus hat eine recht hohe Albedo von 0,51. Der Planet ist an den Polen stark abgeplattet; der polare Durchmesser ist um 3.000 Km kleiner als der am Äquator. Dies ist bedingt durch seine schnelle Rotation; diese beträgt 17h 14min im Inneren des Planeten.
Seine Rotationsachse ist um 98° gegen die Bahnebene geneigt; seine Rotationsrichtung ist rückläufig. Uranus benötigt für einen Sonnenumlauf 84,01 Jahre; seine mittlere Bahngeschwindigkeit beträgt 6,8 Km/sek. Die Dichte des Planeten ist mit 1,2 g/ccm recht niedrig; seine Masse ist 14,5 mal so gross wie die der Erde.
Die Atmosphäre:
Uranus ist genau wie die anderen grossen Planeten von einer dicken Atmosphäre umgeben. Im Vergleich zu Saturn und besonders Jupiter ist diese jedoch merkwürdig strukturlos und lässt kaum Einzelheiten erkennen. Dies liegt wahrscheinlich an ausgeprägten Dunstschichten in seiner Atmosphäre bzw. daran, das Uranus als einziger der grossen Planeten keine nennenswerte innere Wärmequelle besitzt, so das kaum Konvektionsströmungen auftreten.
Uranus' Atmosphäre setzt sich im Wesentlichen aus Wasserstoff zusammen (über 80%), dazu kommen Helium, Ammoniak und Methan. Der Methananteil ist höher als bei Jupiter und Saturn. Die obersten Wolkenschichten setzen sich aus eben diesem Methan zusammen und verursachen das bläuliche Bild des Planeten, da Methan die roten Bestandteile des Sonnenlichts herausfiltert.
Darunterliegende Wolken bestehen aus Wassereis, Ammoniak und Ammoniakverbindungen. Die Temperatur an der Obergrenze der Wolkenschichten beträgt etwa -210°C. Die auf Uranus auftretenden Winde blasen wie bei Jupiter und Saturn paralell zum Äquator; sie erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 570 Km/h.